Arne, Henning & Tom on Tour - Konzerttagebuch

Their Mortal Remains – Nick Mason eröffnet Pink Floyd Ausstellung im Dortmunder U

Their Mortal Remains Dortmunder U

Heute eröffnet im Dortmunder U die Pink Floyd Ausstellung Their Mortal Remains ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Sigge-Rocktours durfte bereits gestern mit anderen Pressevertretern die Ausstellung  besuchen und viele Fotos machen. Im Zuge unserer Nick Mason Wochen hier auf Sigge-Rocktours ließen wir es uns nicht nehmen, auch der Pressekonferenz mit Nick und Aubrey Powell beizuwohnen und einige Fragen zu stellen.

Die Pressekonferenz begann mit einer Einführung vom Dortmunder Bürgermeister, der in den 80er Jahren während seines Studiums als Stagehand in der Dortmunder Westfalenhalle gearbeitet  hat. Die Wallkonzerte verpasste er allerdings wegen eines Studienaufenthalts in Burma, was ihm seine Kollegen hinterher immer wieder unter die Nase hielten. Kein Wunder also, dass er das Schwein im Foyer der falschen Tour zuordnete.  Geschenkt. Bevor Nick zu Wort kam, gab es noch ein paar Worte vom sympathischen und sichtlich bewegten Direktor des Dortmunder U, Edwin Jacobs.

Nun kamen Mason und Aubrey Powell zum Zuge. Nick erzählte gewohnt launig von der Entstehung der Ausstellung und wie er sie fast (versehentlich) verhindert hätte, als er auf die erste Anfrage lachend erwiderte, dass das sicher nix wird, da sie im Gegensatz zu Bowie (dessen Ausstellung damals in aller Munde war) nur ein einziges  T-Shirt und einen Ledermantel hätten, die sie ausstellen könnten.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Im Anschluss durften Fragen gestellt werden. Nach einer offensichtlichen Frage eines Radiosenders nach Nicks Lieblingsstück in der Ausstellung (das Money Mixingdesk) fragte SRT nach Exponaten, die möglicherweise fehlen, weil sie über die Jahre verschollen sind. Nick wollte sich da nicht festlegen, erwähnt aber seinen Lola Rennwagen der von EMI gesponsert und von Gerald Scarfe designed wurde. Der hätte allerdings nicht mehr in die Ausstellung gepasst und die anderen Bandmitglieder hätten den Wagen vermutlich weniger relevant gefunden.  Ich gab das Mikro an Werner von Pulse & Spirit weiter, der eine Frage zur aktuellen Tour stellte. Mehr dazu auf Werners Seite. Als sich zum Abschluss der Fragerunde niemand mehr erbarmen wollte eine letzte Frage zu stellen, ergriff ich erneut das Mikro und frage, nach der Zukunft: Könne sich Nick vorstellen, dass in 40-50 Jahren  diese Ausstellung oder Teile davon einen permanenten Raum in der V&A bekommt und dann immer noch irgendwelche Australien Roger Waters oder New Zealand Nick Masons –Coverbands mit Pink Floyd Material auf Tour sind. Die Idee der New Zealand Nick Masons erheiterte  Nick offensichtlich. Coverbands werde es wohl immer geben, aber Their Mortal Remains konnte er sich nicht als permanente Ausstellung vorstellen.

Nach ein paar Pressefotos im Foyer ging es hoch in den 6. Stock des Dortmunder U, in dem sich die Ausstellung befindet.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Auf dem Weg dahin begrüßten uns bereits ein fliegendes Schwein und der Vater der Nuclear Family.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Die Ausstellung ist multimedial angelegt. Daher bekommt jeder Besucher einen Kopfhörer und Empfänger ausgehändigt. Ohne diese Geräte sein „die Ausstellung sinnlos“ betonte Nick noch vorab.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Je nach Position bekommt der Besucher passende Musik bzw. Soundcollagen oder den Ton der zahlreichen vorhandenen Filme eingespielt. So kann man sich nach eigenem Geschmack und Tempo durch die Ausstellung treiben lassen.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Konzept schon, denn in den ersten Minuten hat man das Gefühl, man könnte etwas verpassen. Hat man sich an die Technik gewöhnt, genießt man einen entspannten Ausstellungsrundgang, fast immer begleitet  von Musik.

Der Presserundgang ermöglichte es uns, relativ ungestört viele Fotos zu machen.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Im Gegensatz zu unserer Fotostrecke ist die Ausstellung streng chronologisch aufgebaut. Zu jedem Album gibt es Textentwürfe, Skizzen, Instrumente, Materialen von Cover-Shootings und zahlreiche andere Dinge zu entdecken.

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Auch die Hardcore-Fans kommen auf ihre Kosten und stoßen auf bisher unbekannte Dinge.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Wir alle kennen die großartigen Dokus zu den Dark Side of the Moon und  Wish You Were Here – Alben. Teile davon finden sich auch in der Ausstellung wieder. In anderen Abteilungen stößt man dann auf Material, das so bisher nicht zu sehen war.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Gewaltig natürlich der Abschnitt zu The Wall. Hier können wir auch ein paar Konzertausschnitte aus dem Earls Court in bisher ungekannter Qualität betrachten.

Im A Momentary Lapse Of Reasons  – Abschnitt erwarten uns die vom Cover bekannten Betten und ein Ausstellungsstück, dass mir weniger gefällt. Ein billigst nachgemachter Mr. Screen. Gut, der Echte hätte hier nicht reingepasst, aber wenigstens ein Vari-Light aus der Zeit oder ein Floydroid der Tour hätten hier authentischer gewirkt.

Their Mortal Remains Dortmunder U

In der Division Bell Abteilung begrüßen uns die Concrete- und Metall-Heads und ein Modell der Division Bell – Tourbühne, das einen nicht realisierten, bzw. kurz vor Tourstart verworfenen Beleuchtungsansatz verrät.

Am Ende steht die große Versöhnung. In einem kleinen Kino wird, ergänzt um eine Lightshow, die wunderbare Comfortably Numb Version des Live 8 Konzerts in einem 360 Grad Surroundsound präsentiert.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Ein würdige Abschluss für eine überwältigend Ausstellung, die nicht nur Fans neue Einblicke bietet, sondern auch geeignet ist, unerfahrene Pink Floyd Einsteiger an die Band heranzuführen.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Das Dortmunder U liegt nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Die Ausstellung  Their Mortal Remains eröffnet am 15.September und gastiert bis zum 10 Februar im Dortmunder U. Tickets kosten um die 30 Euro, Schüler und Studierende zahlen rund 24 Euro – gut angelegtes Geld.

Their Mortal Remains Dortmunder U

Wer sein Geld anderweitig anlegen will, findet in Containern vor dem U einen gut ausgestatteten Museumsshop.

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1 Kommentar

  1. Manfred L

    Danke für den interessanten und aussagekräftigen Bericht, ich werde mir die Ausstellung ein zweites Mal anschauen! M:

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