Heather Nova Osnabrück

Manchmal erweisen sich Spontankäufe als Glücksgriff. Die Pearl-Acoustic-Tour von Heather Nova, die uns musikalisch schon seit den 90er Jahren begleitet, hatte ich in den letzten Jahren immer im Auge. Mehrfach musste die Tour verschoben werden, zuletzt fielen Konzerte wegen Erkrankung von Heather aus. Am Vorabend entschloss ich mich dann zum Spontankauf, den ich nicht bereuen sollte. Heather gastierte im Rosenhof Osnabrück, ein kleiner Club, den wir im Frühjahr schon einmal besucht hatten, um dort Rainald Grebe und Fortuna Ehrenfeld zu sehen.

Bestuhlt bei freier Platzwahl stand auf der Karte. Eine halbe Stunde vor Einlassbeginn sicherte ich mir die Poleposition und ergatterte so den Platz in der ersten Reihe direkt vor Heather.

Das Publikum kam aus der gleichen Alterskohorte, die meisten etwa so alt wie ich oder Heather plus-minus ein paar Jahre. Wie man aus Gesprächen heraushörte, auch alle Fans seit den späten 90ern. Mit rund 300 Zuschauern war der Laden dann auch voll.

Als Support-Akt war Heathers Cousin Jonathan Frith mit dabei, über den sie einige Fraggles-Witze machte, denn sein Vater war damals offenbar der Art-Director von Jim Henson und für die Fraggles verantwortlich. Er half Heather später dann auch bei Make You Mine in ihrem Set an der Mundharmonika aus.

Ansonsten Stand Heather auf dieser Tour bei fast allen Songs allein auf der Bühne, meist mit Ihrer Akustik-Gitarre, für ein paar Songs auch am Piano. Heathers Stimme ist immer noch ein Traum, ebenso Ihre Ausstrahlung. Auch wenn ich prinzipiell ehr ein Fan ihres „elektrischen Werks“ bin – der Song Sugar ist live immer eine Offenbarung – macht es Freude, die Songs in der akustischen Variante zu hören.

Heather Nova Osnabrück

Zwischen den Songs gab es ein paar Geschichten zur Entstehung einzelner Songs.

Die Setlist bildete ein angenehmer Mix aus alten und neuen Songs sowie Songs von ihrem neuen Album, das nur aus Coversongs besteht. Ins Set schafften es davon Waiting for a Girl Like You und Stayin’ Alive.  Die Setlist scheint übrigens spontan zu wechseln, anders lässt sich die Ukulele auf der Bühne nicht erklären, die gar nicht zum Einsatz kam. Ihre eigenen, eher elektrischen Rock-Songs betrachtet sie auf der Akustik-Tour übrigens auch als Coverversionen, was den Songs gut tut.

Wunderbare letzte Zugabe des Abends: Winterblue.

Setlist:

Storm
Sea Glass
Rewild Me
Save a Little Piece of Tomorrow
Walking Higher
Waiting for a Girl Like You (Foreigner cover)
I Wanna Be Your Light
Stayin’ Alive (Bee Gees cover)
I Miss My Sky (Amelia Earhart’s Last Days)
The Wounds We Bled
Island
London Rain (Nothing Heals Me Like You Do)
The Good Ship “Moon”
Make You Mine
Ride

Zugaben:
Fool for You
Winterblue