The Black Keys BerlinUnd wir hatten schon gedacht, der Winter geht dieses Jahr an uns vorüber – aber mit den Black Keys kam am 28. Januar der erste Schnee nach Berlin. Die Arena war eh ausverkauft, aber da nun alle Ihre dicken Winterjacken angezogen hatten, kam es Thomas und mir noch etwas enger und gedrängter vor als sonst. In der Halle war ca 15 Meter vor der Bühne ein Brecher aufgestellt worden. Es war ein enges und bisweilen ruppiges Konzert, mit den üblichen Vordränglern und Ständig-neue-Biere-Holern. Seit dem die Black Keys von Danger Mouse produziert werden und einen etwas massenkompatibleren, souligen, fetten 70er-Sound pflegen sind die Plattenverkäufe und die Publikumszahlen explodiert. In der Halle waren die um die 20-jährigen in der Überzahl, man sah viele Erasmus-Spanier und englischsprachige Bart-/Brillen/-Holzfällerhemd-Träger im Publikum.

Vorband waren die mir bislang unbekannten Portugal the Man, die zwar miserabel abgemischt waren, aber eine interessante Mischung aus entrückten Popsongs, Synthigebrumme und -gepuckere und kompakten Rockausbrüchen im Angebot hatten.

Die Black Keys legten einen sehr druckvollen Auftritt hin, etwa 90 Minuten lang und zu 85 % aus Songs der oben genannten letzten drei “poppigen” Alben bestand. Diese wurden albumgetreu, doch mit dem nötigen zusätzlichen “Wumms” zu Gehör gebracht. Los ging es mit Howlin’ for You und ab da wurde quasi ohen herunterzuschalten durch gebratzt bis zur Zugabe. Unterstützt wurde die 2-Mann-Formation dabei von einem Bassisten und Organisten, die zwar deutlich einige Meter hinter den Protagonisten in der zweiten Reihe standen, aber den Sound der Band massiv aufdoppelten um in einer so großen Halle und vor so großem Publikum bestehen zu können. Um so mehr hat mich der Mittelteil überrascht, in dem die Black Keys allein und ohne Zusatzmusiker spielten – da wurde es richtig garagig und bluesig und hätte für meinen Geschmack noch 2-3 Songs länger so reduziert weiter gehen können. Zur Zugabe gab es dann noch eien große Spiegelkugel fürs Herz bei Everlasting Light und ein wüstes Feedback-Rock-Outro beim I Got Mine. Ein schöner Abend! Höhepunkte waren: “Strange Times”, “Run Right Back”, “Ten Cent Pistol”, “I Got Mine”

Setlist:

Howlin’ For You
Next Girl
Run Right Back
Strange Times
Dead and Gone
Gold on the Ceiling
Thickfreakness
Girl Is On My Mind
I’ll Be Your Man
Your Touch
Little Black Submarines
Money Maker
Sister
Nova Baby
Ten Cent Pistol
Same Old Thing
Tighten Up
Lonely Boy

Everlasting Light
She’s Long Gone
I Got Mine