Kraftwerk AuenseeDas war es nun, das 5. und für mich letzte Kraftwerkkonzert in diesem Jahr. Wie schon im Bericht zum Konzert in der Lichtburg beschrieben, bot auch dieses Konzert wieder ein völlig anderes Erlebnis als die anderen Konzerte in diesem Jahr. Die Reise führte die SRT-Crew diesmal ins vorweihnachtliche Leipzig. Zu einem Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt haben wir uns bei rund 10 Grad Außentemperatur dann allerdings nicht hinreißen lassen können, bevor wir uns zum etwas außerhalb gelegenen Haus Auensee aufgemacht haben. Nach dem „Popkorn“-Konzert auf Kinosesseln in der Essener Lichtburg, gastierten die vier Musikarbeiter wieder in einem „echten“ Konzertsaal, der 3.600 Zuschauern Platz bot. Auf Stehplätzen versteht sich. Wir sicherten uns natürlich sofort einen Platz in der 3. Reihe, direkt vor dem Chefroboter Ralf, in kurzer Distanz zu der vor der Bühne aufgebauten Subwooferbastion.

So erlebten wir mal wieder echtes Konzertfeeling. Die mächtigen Bässe, befeuert aus den Modulatoren und Sequenzern der Kraftwerk-Computer hätten vom Regen durchnässte Beinkleider problemlos trockengefönt. Zum Glück hatte es beim Warten auf den Einlass aber nicht geregnet.

Ein stehendes Publikum reagiert viel begeisterter als gemütlich sitzende Konzertkonsumenten. So war die Stimmung nicht nur bei uns, sondern auch um uns herum blendet. Klassiger wie „das Model“ wurden mit lautem Jubel begrüßt. Nach der etwas nüchternen Reaktion des Berliner Publikums Anfang des Jahres eine angenehme Erfahrung.

Überraschend bekamen wir dann auch eine Darbietung von Taschenrechner, nachdem bereits erste Ätherwellen auf der Leinwand zu sehen waren. Die drei alteingesessenen Roboter blicken alle leicht amüsiert zum „Neuling“ Falk rüber, der für die Videoanimationen verantwortlich ist, bis auch da der Groschen gefallen war und die Taschenrechner-Grafiken erschienen.

Fünf Konzerte, fünf unterschiedliche Erfahrungen, keine davon überflüssig. Trotzdem geht es gleich erstmal zu Andy Fairweather-Low – mal wieder was mit Gitarren.