Nach Jahren der Entbehrung, die wir nicht in engen Clubs, kleinen Sälen, mittelgroßen Konzerträumen und lieblosen Funktionshallen verbringen konnten, hat das Konzertgeschehen in diesem Jahr wieder mächtig an Fahrt aufgenommen.
Nicht alles ist „so wie früher“ und für viele Künstler sind es harte Zeiten um Ihre Kunst dem Publikum präsentieren zu können. Insbesondere für die, die bei keinem Major einen lukrativen Deal haben.
Brexit, Corona, Kostenexplosionen in allen Bereichen, verändertes und zurückhaltendes Käuferverhalten, Fachkräftemangel, Monopolisierung des Marktes….um nur einige Problem zu benennen die den Konzertmarkt und somit die Künstler hart treffen.
Jedoch sind nicht alle davon betroffen.
Eine aktuelle Arte Doku schaut da mal genauer hin.
Sigge Rocktours fühlt sich eher den Musikern verbunden, die nicht in den ganz großen Hallen spielen und gefühlt seit 1965 Musik machen.
Natürlich machen wir auch da einige Ausnahmen. Es war und ist nicht alles schlecht.
Ich schaue auf ein gutes Konzertjahr zurück und konnte ca. 90 Acts sehen. Festivals, Vorbands inklusive.
Meine Top 22 in 2022 waren:
- The Asteorid No. 4, Kesselhaus
Die Überraschung beim diesjährigen Synästhesie. Bester Shoegaze aus Kalifornien.
21. Slowdive, Kesselhaus.
Beim diesjährigen Synästhesie VII als Headliner. Wie immer großartig wenngleich sich der Tontechniker (bei seinem 2. Gig für die Band) noch steigern muss. Neues Album in 2023 und dann wieder in Berlin. Natürlich eine Pflichtveranstaltung.
- The Brian Jonestown Massacre- Beatpol, Dresden
Mit einem sehr guten neuen 19. Album („Fire Doesn`t Grow On Trees“) im Gepäck im wunderschönen Beatpol. Der Abend lief recht rund und es gab keine Kämpfe auf der Bühne. Mancher Rant blieb leider nicht aus. Das kundige Publikum ertrug es tapfer. Es ist eben Anton Newcombe. Die Band musikalisch (allerdings) in Bestform an diesem Abend. Im Februar 2023 dann im Huxleys.
- Minami Deutsch, Urban Spree
Eine der besten japanischen Kraut-Pysch Bands. Live ein Muss.
- Mdou Moctar, Frannz
Mdou “gottgleich” an der Gitarre und mit dem begnadeten Drummer Souleymane Ibrahim das kongeniale Duo dieser Band. Jedes Konzert ein Erlebnis. Hingehen.
- Warpaint, Huxleys
Immer noch eine fantastische Band. 4 Freundinnen die zusammen Musik machen. Seit Ihrem ersten Konzert im kleinen (alten) Festsaal Kreuzberg 2010 bis heute. Immer wieder gern.
- Holy Fuck, Urban Spree
15. Stereolab, Huxleys
- Die Nerven, Festsaal Kreuzberg
Eines der besten deutschsprachigen Alben in 2022. Live immer wieder überragend.
- Imarhan, Badehaus
- Mietminderung, Schokoladen
Kein Geheimtipp mehr. Ein tolles Konzert mit neuen Songs und Ihren alten Hits. Heißer Tag. Drinnen wie draußen.
- Nick Mason, Münsterlandhalle, Münster
2022- diesmal musste der Porsche nicht bemüht werden, um die Noten, wie vor 50 Jahren, vom Flughafen Düsseldorf abzuholen. Wir in Reihe 1. Vorn dabei und restlos begeistert.
- Michael Rother, Betonhalle
50 Jahre NEU! Toll war es. Motorik at its best.
9. MONO, Columbia Theater
Ein unvergessener Abend. Erneut. Brillanter Sound und Mono in Bestform. I Love This Band.
- The Notwist, Astra
Ein Feuerwerk. Das Astra vollgepackt und restlos begeistert. Ich natürlich auch. Eine der besten und wichtigsten deutschen Bands.
- Kraftwerk, Hofgarten, Bonn
- Mogwai, Tempodrom
„As The Love Continues“. Ihr Nummer 1 Album in UK.
Motto des Jahres. Starkes Konzert.
5. Fontaines D.C., Astra
Was für ein Konzert. Ich bin raus und war völlig überwältigt. Noch besser als 2019 im BiNuu.
- Kevin Morby, Hamburg und Berlin
Wieder mal Kevin Morby. So viele Konzerte, so viele Erinnerungen, so viele gemeinsame Erlebnisse. 2015-2022. Und dann ein Wiedersehen im Metropol.
- Die Arbeit, Berghain Kantine
Für mich das beste deutschsprachige Album in diesem Jahr. “Wandel”. Kaufen und Live sehen.
- King Hannah Badehaus
Einer dieser Abende, über den wir in Jahren noch sprechen werden. King Hannah, Band der Stunde, fegte mit Ihrem fantastischen Debütalbum „I´m Not Sorry, I Was Just Being Me“, über uns hinweg. Crazy Horse at it´s best.
- Konzert des Jahres- The Cure, MBA
Überragend. Und was für eine Stimme von Robert Smith. 4 Neue Songs die allesamt Lust auf das neue Album machen. Fast 3 Stunden Hit auf Hit.