Mit Konzept und ohne Kompromisse. Jack White im Tempodrom.

Jack kam also mit den Jungs ins Tempodrom. Und spielte ein Konzert von dem noch lange zu reden sein wird. Mit ungeheurer Spielfreude und Lässigkeit stelle White sein neues Album „Blunderbuss“ vor und stellte die Songs neben eine Auswahl aus seinem schon jetzt umfangreichen Schaffen. Um es kurz zu machen: Wie White seine zahlreichen Einflüsse aus Rock, Pop, Soul, Psychedelic, Folk, Punk, Surf, Country, Garage an der gemeinsamen Wurzel des Blues packt und aufs neue verpflanzt, ist einzigartig, aufregend, und macht unheimlichen Spaß.

Jack White bedient sich dabei bei diesem Konzert teilweise einer Methode seines Freundes  und -man darf annehmen Vorbildes- Bob Dylan: der Dekonstruktion des eigenen Werkes. Dabei werden die Titel konzertant zerlegt und neu zusammengespielt. Besonders drastisch wurde dieses Prinzip auf den The Dead Weather-Song „Cut Like a Buffalo“ praktiziert. Dieses ursprünglich kompakte Goth-Rock-Biest zerpflückte die Band lässig in seine Garagenrock, Funk-, Punkelemente und zog es einem federleichten Jazzbasslauf zu einem unheimlich dynamischen und druckvollen Start-Stop-Blues zusammen.

In ähnlicher Art und Weise wurden die minimalistischen White Stripes-Nummern durch Geigen- und Mandolinen-Stimmen mit ihren Countrywurzeln verknotet („Hotel Yorba“) oder durch eine fauchende Orgel um eine soulige Note ergänzt. Das alles geschah immer im Geiste der teilweise roheren Originale, nie hatte man aber das Gefühl, dass die Lieder hier mit einer großen Besetzung „glattgebügelt“ wurden.

Ein kompaktes und großartiges Rockkonzert – mit Konzept und ohne Kompromisse.

Setlist: