Arne, Henning & Tom on Tour - Konzerttagebuch

Autor: Henning Sigge (Seite 3 von 5)

Mr. November trifft Miss Juni. The National in der Zitadelle Spandau.

The_National-Berlin-2014-3Schön, wenn ein so ein lauschiger Juniabend die trüben Novembertage vergessen macht. Nach dem nicht ganz so überzeugenden Gastspiel in der Blechhalle im Mauerpark versöhnten uns The National mit einem tollen Auftritt unter freiem Himmel in der Zitadelle Spandau. Es mag einfach auch am guten Wetter gelegen haben, aber mein Eindruck war, dass die Hall-Gitarren und die Dröhn-Bläser, die in der kühlen Max-Schmeling-Halle von allen Seiten auf uns einschmetterten an der freien Luft naturgmäß etwas gefälliger im Bandsound aufgingen. Dazu scheint die Band nach einem guten halben Jahr auf Tour so eingespielt, dass die Songs der aktuellen Platte sich mit den Klassikern zu einem organischen Set zusammenfügen.
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Ein Satz heißer Ohren. Mogwai im Tempodrom.

Mogwai, Berlin 2013Ohrenstöpsel nicht vergessen – Mogwai sind in der Stadt! Erstaunlich, dass diese Band inzwischen ein Halle wie das Tempodrom füllen kann. Schließlich gibt es vornehmlich instrumentale Postrockmusik in Raketenstart-Lautstärke zu hören – eher nicht etwas für das breite Publikum. Aber dank der drei oder vier vergangenen Alben, auf denen die Stücke etwas weniger schroff, mit breiterer Instrumentierung und harmonischer daher kommen, haben sich Mogwai offenbahr neue Hörergruppen erschlossen, ohne die alten Fans zu verprellen.
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Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Jahresabschluss 2013.

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2013 ist vorbei. Ein kurzer musikalischer Rückblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Einige tolle Alben 2013:

  • Brokeback – „Brokeback and The Black Rock“
  • Laura Marling – „Once I Was an Eagle“
  • Low – „The Invisible Way“
  • Nick Cave – „Push The Sky Away“
  • Franz Ferdinand – „Right Thoughts Right Words Right Action“
  • Unknown Mortal Orchestra – „II“
  • Babyshambles – „Sequel to the Prequel“

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Scout Niblett im Berliner Privatclub

Scout_Niblett_ Privatclub_08_11_2013_dEine verhuschte Pippi Langstrumpf bahnt sich mit ihrem abgetragenen Rucksack über der Schulter den Weg durchs Publikum auf die Bühne, hängt sich die -scheinbar etwas zu großgeratene- Fender Mustang um und beginnt gewissenhaft ihr Instrument zu stimmen. Die Königin des Grunge-Folk-Metal-Blues ist zu Besuch im Berliner Privatclub.

Niblett hat mit „It’s Up To Emma“ das bittersüßeste Trennungsalbum -mindestens des Jahres, wenn nicht seit Becks „Sea Change“– vorgelegt. Wenn man sich einmal auf diese Stimmung einlässt, eine äußerst mitreißende und einnehmende Platte. Das Konzert, das Sie zunächst für zwei Songs alleine beginnt und im Hauptteil in der ungewöhnlichen Besetzung Zwei-Gitarren-plus-Schlagzeug spielt, steht dem Album in Wucht und Emotionalität in nichts nach.

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Küchenmesser am Gitarrenhals. Gemma Ray im Imperial.

gamma_ray_dGemma Ray präsentierte unlängst Ihr aktuelles Soundtrack-Album für einen imaginären Film, „Down Baby Down“, im Rahmen eines Clubkonzertes für den Sender radioeins. Die Platte schwelgt im 60er-Jahre Breitwand-Morricone-Sound, man hatte daher auf der kleinen Bühne des neuen Imperial Clubs in den Kellern des Admiralspalastes Orgel, Schlagzeug, zwei Chor-Sängerinnen und eine Double-Bass untergebracht. Gitarrist und Bassist mussten hier und da zur Puste-Klarina greifen, um die bläserähnliche Sounds beizusteuern. Frau Ray erschien angemessen im 60ies-Kleidchen und mit Hochsteckfrisur. Ein weißes Handtäschchen wurde zwischen den Effektgeräten abgelegt.

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Walking into Everywhere. Page & Plant 1998 auf Tournee in Deutschland.

Page&Plant 1998Vor 15 Jahren besuchten Arne und ich drei Konzerte der Page & Plant-Tournee „Walking into Everywhere“: Den verregneten Festival-Auftritt als Headliner beim „Bizarre“ auf dem Butzweiler Hof in Köln (im Line-Up außerdem Portishead, The Cure, Iggy Pop u.a.) sowie die beiden finalen Konzerte der Welttournee in Oberhausen und in der Frankfurter Festhalle. Es sollten auch die letzten Auftritte des Page & Plant-Projektes sein.
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Der Herbst ist da! The National in der Berliner Max-Schmeling-Halle.

The National BerlinDas nasse Laub pappt auf den Gehwegen, die Musik wird (noch) melancholischer: Der Herbst ist da und The National schau‘n in Berlin vorbei. Wiederkehrend wie die Jahreszeiten ist die ewig gleiche Erzählung der Geschichte der prototypischen Popband: Vom dranghaften Geschrammel in der Garage zum Geheimtipp und Debut. Zur Entdeckung, zum Durchbruch, zum Meisterwerk. Zum nicht mehr ganz so tollen aber immer noch ziemlich tollen Nachfolgewerk. Trennung. Solowerk. Reunion. Zum Spätwerk. Zur Wiederenddeckung. Wenn‘s gut läuft.
Mich holten The National vor drei Jahren mit „High Violet“ ab, das wohl in der Kategorie Meisterwerk einzuordnen ist. Inzwischen ist ob der größeren Veranstaltungsorte der Ankauf von 40 laufenden Metern Mikrofonkabel notwendig geworden.
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Halloween Parade – Drei Abende mit Lou Reed in Berlin.

loureed14052003Eins.

Ende April 2000. Die Verstärker jaulen und brummen. Vor den markerschütternden Trommeln von Tony „Thunder“ Smith liefern sich Lou Reed und sein Ex-Schwager Mike Rathke wüste Schweinerock-Gitarrenduelle. Dazu diese durchdringende, verlebte Stimme, der man nicht ausweichen kann. Der Bass bollert, das Feedback bratzt durch die Halle. Ich erinnere mich, wie der Staub in großen Flocken von den Wickelfalzröhren der Klimaanlage unter der Decke auf die Bühne und das Publikum schneit. Weiterlesen

Schratig, schrullig, nimmermüde: Bob Dylan im Tempodrom.

bob_dylan_tempodrom_berlin_2013Nach dem gelungenen Open-Air-Gastspiel in der Spandauer Zitadelle im vergangenen Jahr hatte Bob Dylan für diesen Berlin-Besuch erst zwei, dann drei Abende im Tempodrom gebucht. Dass Dylan in kleinere Hallen (das Tempodrom fasst etwas 3.500 Zuschauer) auftritt und dafür einigen Städten mehrere Abende hintereinander auftritt, ist eine Neuerung im Tourneekalender des anscheinend nimmermüden und fleißig konzertierenden Senioren. Auch neu: Dylan teilt sein Set so in zwei Hälften, macht eine 20-minutige Pause im Konzert und fasst die Gitarre nun gar nicht mehr an. In der Berliner Presse wurde drauf zum ersten Abend getitelt: “Dylan überrascht Fans” – nun ja, ganz soweit würden wir da nun nicht mitgehen… Weiterlesen

Peter Gabriel – Back To Front: So in Berlin

Peter Gabriel Bberlin 2013 o2 Arena

Am 19. Oktober gastierte Pater Gabriel mit seiner „Back To Front : So“ -Tour in der Berliner O2-Area. Dabei wurde das nunmehr bereits 27 Jahre (zu Beginn der Tournee waren es wohl 25 Jahre) alte Album „So“ in voller Länge und in Originalbesetzung zur Aufführung gebracht. Auf dem Weg zu Halle fragten wie uns, wann und wie das eigentlich angefangen hat, dass Musiker, die ihre künstlerisch besten Tage wohl hinter sich haben, ihre erfolgreichsten Werke in voller Länge wiederaufführen und sie somit selbst quasi zum klassischen Werk adeln?

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