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Arne, Henning & Tom on Tour - Konzerttagebuch

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Toms Konzertrückblick 2022

Nach Jahren der Entbehrung, die wir nicht in engen Clubs, kleinen Sälen, mittelgroßen Konzerträumen und lieblosen Funktionshallen verbringen konnten, hat das Konzertgeschehen in diesem Jahr wieder mächtig an Fahrt aufgenommen.

Nicht alles ist „so wie früher“ und für viele Künstler sind es harte Zeiten um Ihre Kunst dem Publikum präsentieren zu können. Insbesondere für die, die bei keinem Major einen lukrativen Deal haben.

Brexit, Corona, Kostenexplosionen in allen Bereichen, verändertes und zurückhaltendes Käuferverhalten, Fachkräftemangel, Monopolisierung des Marktes….um nur einige Problem zu benennen die den Konzertmarkt und somit die Künstler hart treffen.

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22-11-22: The Cure in Köln

The Cure Cologne 22-11-22

Boys cry for tickets

The Cure standen für 2022 gar nicht auf unserer To-Do-Liste, doch dann postete Werner einen Link zu einem Youtube-Video von einem neuen Song, der mir auf Anhieb gefiel. Am Tag des Berliner Konzertes rauschten dann Bilder vom Konzert in verschiedenen WhatsApp-Gruppen rein. Verdammt, irgendwie kam das Gefühl auf, etwas verpasst zu haben. Die großartige Überschrift „Oma ist zurück, und sie will Blut statt Regen“ der Rolling-Stone-Kritik des Berliner Konzerts gab mir den Rest. Tickets mussten her für eins der nächsten Konzerte. Ein schneller Rundumblick auf die kommenden Tourdaten brachte auch schnell Ernüchterung: praktisch keine Karten mehr zu bekommen. Das Sportpalais in Antwerpen wäre eine Reise wert gewesen, Tickets waren aber nicht mehr zu bekommen. Manchmal lohnt es sich, über den Tellerrand hinaus zu blicken. In der VIP-Sektion ergatterten wir noch zwei Tickets in einer Event-Loge, inklusive Buffet und Getränken. Mal eine ganz neue Erfahrung.

The Cure Cologne 22-11-22
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Gewalt bis Golden Hair: Synästhesie VII in Berlin.

Eindrücke vom siebten Synästhesie-Festival in der Berliner Kulturbrauerei:

Freitag, es ist echt richtig kalt geworden.

Los geht es mit Gewalt im Kesselhaus. Fette Beats und Gitarrenkrach aus abgerockten Groß-Verstärkern. Dazu Parolen, Bezichtigungen, An- und Vorwürfe, Gedanken- und Gesprächsfetzen ins Mikro gebellt, Stroboskoplicht. Erfordert “maximale Beweglichkeit im Kopf und in der Hüfte”.  Die neue Bassistin macht ihre Sache gut und ext zwischendrin drei Beck’s ohne Abzusetzen.

Hoch ins Maschinenhaus, Suns of Thyme mit druckvollem und melodiösen Set zwischen Shoegaze und Kula Shaker. Schiebt und schwingt. Guter Drummer und schöne Ölbilder über die Tageslichtprojektoren! Entdeckung des Abends.

Zurück im Kesselhaus. Tricky ist nach 30 Jahren nun auch bei der E-Zigarette angekommen:

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Das letzte Kommando: Fortuna Ehrenfeld im Lagerhaus Osnabrück

Ende Mai sahen wir Fortuna Ehrenfeld bereits zusammen mit Rainald Grebe in Osnabrück. Der Rosenhof war damals erbärmlich leer, reingepasst hätten locker die doppelte bis dreifache Menge an Zuschauern. Fortuna Ehrenfeld hinterließen an diesem Abend nicht nur einen guten Eindruck, sondern auch einen Hinweis auf das Konzert im November. Also orderten wir Tickets. Was kann man für 25,- Euro schon groß falsch machen?

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Heather Nova akustisch in Osnabrück

Heather Nova Osnabrück

Manchmal erweisen sich Spontankäufe als Glücksgriff. Die Pearl-Acoustic-Tour von Heather Nova, die uns musikalisch schon seit den 90er Jahren begleitet, hatte ich in den letzten Jahren immer im Auge. Mehrfach musste die Tour verschoben werden, zuletzt fielen Konzerte wegen Erkrankung von Heather aus. Am Vorabend entschloss ich mich dann zum Spontankauf, den ich nicht bereuen sollte. Heather gastierte im Rosenhof Osnabrück, ein kleiner Club, den wir im Frühjahr schon einmal besucht hatten, um dort Rainald Grebe und Fortuna Ehrenfeld zu sehen.

Bestuhlt bei freier Platzwahl stand auf der Karte. Eine halbe Stunde vor Einlassbeginn sicherte ich mir die Poleposition und ergatterte so den Platz in der ersten Reihe direkt vor Heather.

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Keine Bilder, wenig Worte: Bob Dylan in der Verti Music Hall Berlin

Es war unser 11. Bob Dylan Konzert. Der letzte Bob Besuch in der Bielefelder Seidenstickerhalle lag nun schon über 4 Jahre zurück. Danach hätte wir ihn nochmal in Berlin sehen können, aber Bob in der Mercedes-Benz Arena? Das fühlte sich irgendwie komisch an, haben wir daher ausgelassen.

Nachdem die Neverending-World-Tour durch Corona auch einmal ungewöhnlich lange pausieren musste, kehrte der inzwischen 81 jährige Bob Dylan auch zurück nach Deutschland. Die Auftrittsorte sind recht ungewöhnlich gewählt: Flensburg, Magdeburg, Krefeld und dreimal Berlin. Diesmal zum Glück nicht in der Mercedes-Benz Arena, sondern gegenüber in der Verti Music Hall, die immer mehr Charme entwickelt und sich in der vollbestuhlten Variante auch als sehr gute Konzerthalle erweist. Hier gab es von keinem Platz aus eine schlechte Sicht. Zudem hat das Hallenteam Erfahrung mit den YONDR-Hüllen, in die die Smartphones aller Zuschauer verpackt wurden. Bob möchte keine Fotos. Nicht mal Pressefotografen waren zugelassen. Wie schon bei Jack White war dies ein wunderbar entspanntes Konzert ohne Smartphones. Ob die merkwürdige Auswahl der Konzertorte durch die Bereitschaft der lokalen Veranstalter diesen Service anzubieten zustande kam, können wir nur vermuten. In der Verti Music Hall klappte es (mal wieder) hervorragend.

Das Bühnenbild war extrem schlicht gehalten. Der Oscar und der Nobel-Preis, die in Bielefeld wie in den Jahren zuvor üblich noch Stolz auf einem Verstärker standen, waren verschwunden. Ebenso wie die berühmte Ankündigung “Please welcome Columbia recording artist: Bob Dylan”.

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Kraftwerk im Hofgarten Bonn

Kraftwerk Bonn 28. August 2022

Bei der ersten Terminankündigung für das Kraftwerk Konzert in Bonn zu Ehren des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven in Bonn für den Mai 2020 war die Berliner Fraktion des SRT-Teams noch zurückhaltend. Fast schon zu viele Kraftwerk-Konzerte hatte man in den letzten Jahren besucht. Nach der ersten Verschiebung auf 2021 schlugen dann auch die Berliner zu, und sicherten sich Karten. Es sollte noch zwei weitere Verschiebungen geben, bis das Konzert dann tatsächlich über die Bühne ging. Die letzte Verschiebung fiel ausgerechnet auf einen runden Geburtstag des Autors, was vieles erleichterte, bzw. aufwändige Partyplanungen im Keim erstickte. So gab es einen Geburtstagsausflug nach Bonn.

Kraftwerk Bonn 28. August 2022
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Rolling Stones: Sixty-Tour in Gelsenkichen

Die Mehrklassengesellschaft auf Schalke

Um es kurz zu machen: Die Rolling Stones haben abgeliefert. Punkt. Obwohl die Voraussetzungen alles andere als gut waren: Der Tod von Charlie Watts, teilweise absurde Ticketpreise und eben die Arena auf Schalke, die nicht nur für mich nie zu einem tollen Konzertort werden wird.

Trotz der widrigen Umstände hatten Jagger und Co. das Publikum vom ersten Song an voll im Griff. Nach einem kurzen Video-Intro, mit dem man Charly Watts huldigte, ging es mit Street Fighting Man und Let’s Spend the Night Together gleich mit 1A-Klassikern los, gefolgt von Tumbling Dice und Out of Time, einem Song, den die Stones zwar schon 1966 veröffentlicht hatten, der es bis zu dieser Tour aber nie ins Live-Repertoire geschafft hat. Das Publikum war sofort auf Betriebstemperatur.

Rolling Stones Schalke 2022

Auch auf den teuren Sitzplätzen im Innenraum saß niemand mehr während des ganzen Konzerts.

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Unter Zollingerdach & Kronleuchtern: Nick Mason in Münster

Nick Mason’s Saucerful of Secrets bieten die Chance, Pink Floyds Frühwerk auch Orten zu hören, an denen es auch schon vor 50 Jahren vom Original-Quartett zur Aufführung gebracht wurde: Meistersinger-, Laiz-, Philippshalle, Circus Krone – funkelnde Namen aus der gut sortierten Bootleg-Sammlung. Unsere Wahl fiel auf die Halle Münsterland nahe der Sigge-Rocktours-Zentrale in Ostwestfalen. Im Februar 1971 spielten Pink Floyd in der langgestreckten Halle deren Tonnengewölbe als sogenanntes “Zollingerdach” errichtet wurde: ein elegantes, rautenförmiges Raum-Tragwerk aus verschraubten Brettern. Darunter baumeln die Kronleuchter. So stimmungsvoll der Innenraum, so belanglos und uninspiriert das komplett verbaute Drumherum dieses Messe- und Kongresszentrums. 

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Nick Mason’s Saucerful of Secrets im Tempodrom Berlin 2022

Nick Mason's Saucerful of Secrets Berlin Tempodrom 2022

More Games for May

Die Tickets für dieses Konzert kauften wir im November 2019, einige Wochen nachdem wir die zweite Auflage der Europatour von Nick Mason’s Saucerful of Secrets in Ulm und Amsterdam gesehen hatten. Schon bei diesem Leg zeigte sich eine gewisse Motivationsmüdigkeit im SRT-Team. Trotzdem war nach dem tollen Konzert im Vorjahr (2018) im Tempodrom die für 2020 geplante Show  gesetzt, ebenso das Konzert an (floyd-)historischem Ort, der Halle Münsterland.

Die für den Mai angekündigte Tour trug den Namen „More Games for May“, als Anspielung auf das Pink Floyd Konzert am 12. Mai in der Queen Elizabeth Hall im Jahre 1967.  In den ersten Tagen der Pandemie hofften wir noch darauf, dass „die Sache bis Mai ja durch sein sollte.“ Naja…

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Genesis – The Last Domino in Hannover 2022

Genesis Hannover 2022

Beim Betreten der Halle fallen einem gleich die Aerosolwolken auf. Vor zweieinhalb Jahren, bei meinem letzten Konzert vor der Pandemie, wäre mir das gar nicht so aufgefallen. Nebelmaschinen sorgen schon beim Einlass dafür, dass eine gewisse sichtbare Aerosoldichte in der Hallenluft herrscht, damit die Lightshow später besser wirkt.

Weiterhin fällt der Britannia Row-Schriftzug auf den Flightcases am FOH auf. Der Sound an diesem Abend sollte also gut werden. Das bewahrheitete sich auch: Klar und knackig mit sattem Bass werden wir später beschallt.

Turn it on Again

Ohne Vorgruppe geht es mit wenigen Minuten Verspätung dann los. Die Setlist ist erprobt und auf der Tour bisher unverändert. Den Anfang machen Behind the Lines / Duke’s End gefolgt von Turn It On Again und Mama. Eine sichere Bank. Dann die erste Ansprache des Abends.

Genesis Hannover 2022

Collins bedankt sich bei den deutschen Behörden für die Genehmigung, hier heute Abend spielen zu dürfen. Dann kündigt er mit Land of Confusion den Song an, der einst über Thatcher und Reagan geschrieben wurde, zwischenzeitlich auch auf Boris Johnson passte und nun könne er seiner Meinung nach ganz gut zu Putin passen. Weiterlesen

Einige tolle Alben des Jahres 2021

Wie immer: Etwas spät dran. Ein Frohes Neues Jahr und alles Gute!

  • Low – “Hey What” (Sub Pop)

Nichts für schwache Nerven: Low sind weiter auf der Suche nach verstörenden Sounds an und über der Grenze der normativen Lautsprecher-Belastbarkeit. Allerdings immer in Dienste des Songs. Immer noch betörend: der zweistimmige Gesang als harmonisches Gegenstück im Strudel wüster Loops aus Drones und Feedback.

 

  • Masha Qrella – “Woanders” (staatsakt)

Thomas Braschs Lyrik im Indie-Gewand vertont. Passt wie angegossen. Eine wunderbare Platte mit Sogwirkung. Das Gute-Nacht-Lied mit Chris Imler und der Mundharmonika – für die Ewigkeit.

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